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R.I.P. „Weinreporter“ Mario Scheuermann

Völlig überraschend ist Mario Scheuermann im Alter von nur 67 Jahren gestern von uns gegangen.
Ich spreche den Angehörigen hiermit mein Beileid aus!

Er ist ein Urgestein der Weinszene und war auch schon sehr früh im Web unterwegs. Sein Forum „Talk about Wine“ war früher ein täglicher Anlaufpunkt für mich und auch seine Notizen und Berichte von den Bordeaux-Primeurverkostungen habe ich gern gelesen. Auch auf Twitter war er sehr präsent u. A. auch mit Tour de France Kommentaren. Um nur ein paar seiner Aktivitäten zu nennen.

Viele hielten ihn für umstritten. Ich habe mich da immer rausgehalten als eher passiver Konsument seiner Veröffentlichungen und Äußerungen und hatte ansonsten dafür auch zu wenig persönliche Berührungspunkte mit Mario.

Ruhe in Frieden Mario Scheuermann!
Das ein oder andere Glas Wein werden wir zu deinem Gedenken sicher noch leeren.

 

„Le Micro-Climat 2011“ Saint Jean du Barroux – Ganz was besonderes!

Le Micro-Climat 2011

Le Micro-Climat 2011

In besonderen Jahren macht Philippe Gimel auf Saint Jean du Barroux am Fuße des Mont Ventoux einen speziellen Wein, der den Besonderheiten seiner Weinberge gerecht wird. Eben dem Mikroklima und damit dem Terroir. 2009 waren es besonders ausgewählte und reife Parzellen seines besten Grenache, woraus er eine sehr opulenten aber trockenen „Micro Climat“ schuf.  Längst eine Lengede, lange ausgetrunken bzw. vergriffen.
2011 hatte er eine andere Idee. Die zu erwartenden sehr geringen Erträge und der sehr trockene August und September und die dadurch kleinen Trauben mit vielen kleinen Beeren brachten Philippe auf die Idee die austrocknenden sehr süßen Beeren separat zu ernten und zu vinifizieren. Diese sehr süßen Beeren hätten den normalen Cuvees auch einen zu hohen Alkoholgehalt gegeben. So hat er vom 21.-23. September 2011 durch seine 14 Erntehelfer speziell diese süßen, trockenen teils rosinierten aber gesunden Grenache-, Syrah- und Carignanbeeren doch recht mühsam ernten lassen. Aber das Ergebnis hat dann auch die Erntehelfer überzeugt.  Diese Beeren alleine hätten ein Alkoholpotential von 16-30% ergeben.
Die Mazeration dauerte 6 Tage, teilweise mit Stielen. Was insgesamt eine gute Konzentration ausgewogen mit dem Restzucker ergeben hat. Letztendlich ist das Ergebnis ein Süßwein mit 14%Vol. und 100g/l Restzucker und einer ausreichenden Säure um ein Gegengewicht zum Zucker zu haben.
Im Mai 2012 hatte ich schon die Gelegenheit den noch etwas unfertigen Wein aus dem Faß zu probieren. (Er reifte in sehr alten Barriques von Ch. de Beaucastel, dem früheren Arbeitgeber Gimels). Nun auf der Flasche zeigt er sich sehr harmonisch. Schöne dunkle Beerenfrucht, Pflaume und viele Gewürze und Schokolade. In der Nase, wie auch am Gaumen. Dazu eine sehr elegante Süße und sehr geschmeidige Tannine. Und einen unheimlich langen fruchtigen Abgang.
Er passte hervorragend zu unserem Dessert beim Ostermal. Dunkler Schokoladenpudding auf Erdbeer-Rhabarberkompott.
Leider ergab die Ernte nur 940 halbe Flaschen. Ab Weingut schon fast ausverkauft, aber der deutsche Importeur Vinaturel hat noch welche.

Das Dessert zum Micro Climate 2011

Das Dessert zum Micro Climate 2011

Twitter-Weinverkostung

Lange war es recht ruhig um die Twitter-Weinverkostung. Doch am letzten Wochenende kam wieder Leben in die Diskussion unter dem Hashtag #twv
Die Nachfrage an einer gemeinsamen Weinverkostung über Twitter scheint wieder aufzuleben!
Christian Hörtrich @Hoertrich und meine Wenigkeit @Weinwestfalen hatten die letzten #twv’s organisiert, und so soll es weiter gehen.
Übernaschend schnell war ein Winzer bereit die Weine zu stellen für die nächste Verkostung.
Keine unbekannten bei der #twv, Petra und Wolfgang Janß @mysilvaner vom Rheinterrassenhof, haben uns das nächste Paket geschnürt, vielen Dank dafür:

Philippe Gimel kommt nach Deutschland – Winzermenüs

Endlich kommt Philippe Gimel nach Norddeutschland. Er wird vom 31. Oktober bis 3. November auf 4 Terminen seine herausragenden Ventoux Weine zu einem passenden Menü in lockerer und unterhaltsamer Art und Weise präsentieren!

Philippe Gimel Saint Jean du Barroux

Am 31.10 und 1.11. ist er zu Gast in Susanne Koch’s Weingalerie in Bad Pyrmont.

Auf dem Programm steht folgendes kleines Provence-Menü:

Barroux Ventoux Rosé 2011
Tapenade Krustini

Barroux Ventoux „La Source“ 2009
Geflügelleberparfait im Glas mit Baguette und Kräutersträußchen

Apfel- Calvados- Sorbet

Barroux Ventoux „L´Argile“ 2009
Boeuf- Bourguignon mit Baguette

Barroux Ventoux „La Pierre Noire“ 2007
provencalische Käseauswahl

 

 

 

Am 2.11. gehts dann weiter in Hamburg in der Weinbar und Weinhandlung Kühne Lage
Es wird hier ein ähnliches Menü geben, wie Bad Pyrmont:

Barroux Ventoux blanc 2008 „La Montagne“
grüne Salate mit Chêvre chaud, Avocado und geschmorten Pilzen, Nordseekrabben und Chicoree begleitet

Barroux Ventoux „La Source 2009“
Zwischengang: Baguette mit Tapenade, Roggenbrot mit Hirschsalami dazu

Barroux Ventoux „L´Argile 2009“
Hauptgang: Boef Bourguignon mit Spätzle

Barroux Ventoux „La Pierre noire 2007“
Last but not least Käse: französische Weichkäse flirten mit Käse vom Schaalsee

 

Das kulinarische Highlight wird es dann am 3.11. bei Rach & Ritchy das Grillhaus geben:

Barroux Ventoux Rosé 2011
Crostini mit gegrillten Jakobsmuscheln, glaciertem Kalbsbries und Pfifferlingen

Überraschungsgang mit Überraschungswein vom
Weinmacher persönlich vorgestellt

Zwischengang:
Barroux Ventoux „L´Argile“ 2009
„Birnen, Bohnen, Blutwurst“

Hauptgang:
Barroux Ventoux „La Pierre Noire“ 2007
US-Prime Beef „geschmort und gegrillt“
Mit Perigord Trüffel und Sellerie

Dessert passend zum Rotwein abgestimmt:
Barroux Ventoux „La Source“ 2009
Schokoladen-Soufflèe aus hochwertiger Zartbitterschokolade
Mit Quitte und Rotwein-Eis

 

Federführend für diese Events ist natürlich der deutsche Importeur Vinaturel

 

 

 

 

Aktuell wurden einige der obigen Weine in Jeb Dunnuck’s Rhonereport mit Spitzennoten bewertet:

„La Source“ 2009  89 Punkte
„L´Argile“ 2009  94 Punkte
„La Pierre noire 2007“  95+ Punkte

Erste Lagen-Paket 2011 Weingut Baltharsar Ress


4 großartige Weine bekommt man, wenn man sich an der Aktion
„2011er Erste Lagen mit Rabatt bestellen und berichten“ beteiligt.
Der 50%ige Rabatt wird gewährt, wenn man über diese Weine dann auf der Facebookseite von  Weingut Baltharsar Ress berichtet.

Das tue ich gerne, denn die Weine sind wirklich sehr gut!

Ich bin eigentlich kein Rieslingtrinker. Nur ab und zu auf (Haus-)Messen und Proben bei Weinfreunden habe ich Kontakt zu dieser Rebsorte. Die ja sehr oft deutliche Säure ist nämlich nicht so mein Freund.
Aber bei diesem schönen Angebot kann man ja versuchen seinen Horizont zu erweitern.

Hier nun die Notizen eines Riesling-Laien:

 

Engelmannsberg Riesling Qba trocken 2011
Helles Goldgelb im Glas, am ersten Tag auch noch ein paar sehr feine Kohlensäurebläßchen sichtbar.
Sehr schöne zitronige Nase und etwas Mineralik. Wirkt schon in der Nase sehr konzentriert.
Im Mund gute Fülle, sehr stimmig und ausgewogen. Auch hier anfangs die Kohlensäure leicht zu spüren.
Dominante Mineralik begleitet von einigen Fruchtnoten und später mit mehr Luft auch kräuterigen Aromen.
Sehr schöner Wein, wie gesagt sehr stimmig und Ausgewogen, hier ist die Säure sehr gut integriert und stört mich überhaupt nicht.

Nußbrunnen Riesling Erstes Gewächs 2011
Intensiveres Goldgelb im Glas. Es springt einem gleich ein sehr eigenständige, schwer zu beschreibende, Aromatik entgegen. Sehr intensiv und vielschichtig. Erinnert mich an sehr konzentrierte Gemüsebrühe gewürtzt mit reichlich Muskatnuß und auch Laub von Schwarzer Johannisbeere und Brombeerfrucht. Im Mund finden sich diese Aromeneindrücke voll wieder! Dazu sehr voll und samtig am Gaumen. Sehr gute Länge. Und auch hier wieder eine sehr gut eingebundene Säure. Sehr interessanter Wein, gefällt mir sehr gut!

Berg Schlossberg Riesling Erstes Gewächs 2011
Sehr schön intensives Goldgelb. Sehr reife Aromatik in der Nase. Diese ungewohnten reifen Aromen mit Honig,  Zitrone und Orangenschale lassen mich an einen edelsüßen Wein denken, nicht an ganz junges Erstes Gewächs.
Auch im Mund setzt sich der Eindruck so fort. Er ist sehr konzentriert hat mehr Süße, schöne sehr lange Fruchtaromen, die mich vor allem an Orange oder eben etwas herber an Orangenschale denken lassen. Macht spaß, ist aber doch sehr mächtig! Aber auch hier die Säure wunderbar integriert.

Berg Rottland Riesling Qba trocken 2011
Sehr elegante, vielschichtige Nase. Zitrusnoten, Kräuter und mineralik. Aber doch nicht so explosiv wie die Vorgänger.
Schöner volumiger, konzentrieter Mund. viel Mineralik und hier spürbare Säure im Abgang, die etwas daneben steht und nicht so eingebunden ist. Auch der hohe Alkohol ist zu merken. Jetzt am 3. Tag wird er immer besser. Mir fehlt aber die Erfahrung um die Weine weiter einzuschätzen.