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Update: Neues Buch-Projekt von Harry Karis – Crowdfunding gescheitert

Gestern lief die schon einmal verlängerte Crowdfunding Campagne für das neue Greanche Buch aus.

Nach Aussagen von Initiator Harry Karis fehlte es der noch recht jungen aber auf Weinprojekte spezialisierten Crowdfunding-Plattform an Traffic und selbständigen Werbeaktionen für die Projekte.
In diesem Fall war es wirklich kein Selbstläufer. Es wurden nur 2% des Zieles erreicht.
Legen wir dies ad acta. Ich bekomme mein Geld zurück 🙂

Aber das Projekt soll weiter gehen. Harry will es persönlicher angehen mit direkten Kontakten und Ansprachen von interessierten Leuten und Winzern.

Nachtrag: Das Geld habe nach wenigen Tagen von der Crowdfundig-Platform zurück bekommen.
Harri Karis hat das Projekt trotzdem gestartet, eine „gewisse Unterstützung“ bekommt er dafür von einigen Winzern und anderen Leuten. 

R.I.P. „Weinreporter“ Mario Scheuermann

Völlig überraschend ist Mario Scheuermann im Alter von nur 67 Jahren gestern von uns gegangen.
Ich spreche den Angehörigen hiermit mein Beileid aus!

Er ist ein Urgestein der Weinszene und war auch schon sehr früh im Web unterwegs. Sein Forum „Talk about Wine“ war früher ein täglicher Anlaufpunkt für mich und auch seine Notizen und Berichte von den Bordeaux-Primeurverkostungen habe ich gern gelesen. Auch auf Twitter war er sehr präsent u. A. auch mit Tour de France Kommentaren. Um nur ein paar seiner Aktivitäten zu nennen.

Viele hielten ihn für umstritten. Ich habe mich da immer rausgehalten als eher passiver Konsument seiner Veröffentlichungen und Äußerungen und hatte ansonsten dafür auch zu wenig persönliche Berührungspunkte mit Mario.

Ruhe in Frieden Mario Scheuermann!
Das ein oder andere Glas Wein werden wir zu deinem Gedenken sicher noch leeren.

 

…Sorry – under construction

Leider haben die vielen WordPress-Updates der letzten Zeit das Layout  meines Blogs etwas verunstaltet.

Ich werde dran arbeiten.

„Le Micro-Climat 2011“ Saint Jean du Barroux – Ganz was besonderes!

Le Micro-Climat 2011

Le Micro-Climat 2011

In besonderen Jahren macht Philippe Gimel auf Saint Jean du Barroux am Fuße des Mont Ventoux einen speziellen Wein, der den Besonderheiten seiner Weinberge gerecht wird. Eben dem Mikroklima und damit dem Terroir. 2009 waren es besonders ausgewählte und reife Parzellen seines besten Grenache, woraus er eine sehr opulenten aber trockenen „Micro Climat“ schuf.  Längst eine Lengede, lange ausgetrunken bzw. vergriffen.
2011 hatte er eine andere Idee. Die zu erwartenden sehr geringen Erträge und der sehr trockene August und September und die dadurch kleinen Trauben mit vielen kleinen Beeren brachten Philippe auf die Idee die austrocknenden sehr süßen Beeren separat zu ernten und zu vinifizieren. Diese sehr süßen Beeren hätten den normalen Cuvees auch einen zu hohen Alkoholgehalt gegeben. So hat er vom 21.-23. September 2011 durch seine 14 Erntehelfer speziell diese süßen, trockenen teils rosinierten aber gesunden Grenache-, Syrah- und Carignanbeeren doch recht mühsam ernten lassen. Aber das Ergebnis hat dann auch die Erntehelfer überzeugt.  Diese Beeren alleine hätten ein Alkoholpotential von 16-30% ergeben.
Die Mazeration dauerte 6 Tage, teilweise mit Stielen. Was insgesamt eine gute Konzentration ausgewogen mit dem Restzucker ergeben hat. Letztendlich ist das Ergebnis ein Süßwein mit 14%Vol. und 100g/l Restzucker und einer ausreichenden Säure um ein Gegengewicht zum Zucker zu haben.
Im Mai 2012 hatte ich schon die Gelegenheit den noch etwas unfertigen Wein aus dem Faß zu probieren. (Er reifte in sehr alten Barriques von Ch. de Beaucastel, dem früheren Arbeitgeber Gimels). Nun auf der Flasche zeigt er sich sehr harmonisch. Schöne dunkle Beerenfrucht, Pflaume und viele Gewürze und Schokolade. In der Nase, wie auch am Gaumen. Dazu eine sehr elegante Süße und sehr geschmeidige Tannine. Und einen unheimlich langen fruchtigen Abgang.
Er passte hervorragend zu unserem Dessert beim Ostermal. Dunkler Schokoladenpudding auf Erdbeer-Rhabarberkompott.
Leider ergab die Ernte nur 940 halbe Flaschen. Ab Weingut schon fast ausverkauft, aber der deutsche Importeur Vinaturel hat noch welche.

Das Dessert zum Micro Climate 2011

Das Dessert zum Micro Climate 2011

Erste Lagen-Paket 2011 Weingut Baltharsar Ress


4 großartige Weine bekommt man, wenn man sich an der Aktion
„2011er Erste Lagen mit Rabatt bestellen und berichten“ beteiligt.
Der 50%ige Rabatt wird gewährt, wenn man über diese Weine dann auf der Facebookseite von  Weingut Baltharsar Ress berichtet.

Das tue ich gerne, denn die Weine sind wirklich sehr gut!

Ich bin eigentlich kein Rieslingtrinker. Nur ab und zu auf (Haus-)Messen und Proben bei Weinfreunden habe ich Kontakt zu dieser Rebsorte. Die ja sehr oft deutliche Säure ist nämlich nicht so mein Freund.
Aber bei diesem schönen Angebot kann man ja versuchen seinen Horizont zu erweitern.

Hier nun die Notizen eines Riesling-Laien:

 

Engelmannsberg Riesling Qba trocken 2011
Helles Goldgelb im Glas, am ersten Tag auch noch ein paar sehr feine Kohlensäurebläßchen sichtbar.
Sehr schöne zitronige Nase und etwas Mineralik. Wirkt schon in der Nase sehr konzentriert.
Im Mund gute Fülle, sehr stimmig und ausgewogen. Auch hier anfangs die Kohlensäure leicht zu spüren.
Dominante Mineralik begleitet von einigen Fruchtnoten und später mit mehr Luft auch kräuterigen Aromen.
Sehr schöner Wein, wie gesagt sehr stimmig und Ausgewogen, hier ist die Säure sehr gut integriert und stört mich überhaupt nicht.

Nußbrunnen Riesling Erstes Gewächs 2011
Intensiveres Goldgelb im Glas. Es springt einem gleich ein sehr eigenständige, schwer zu beschreibende, Aromatik entgegen. Sehr intensiv und vielschichtig. Erinnert mich an sehr konzentrierte Gemüsebrühe gewürtzt mit reichlich Muskatnuß und auch Laub von Schwarzer Johannisbeere und Brombeerfrucht. Im Mund finden sich diese Aromeneindrücke voll wieder! Dazu sehr voll und samtig am Gaumen. Sehr gute Länge. Und auch hier wieder eine sehr gut eingebundene Säure. Sehr interessanter Wein, gefällt mir sehr gut!

Berg Schlossberg Riesling Erstes Gewächs 2011
Sehr schön intensives Goldgelb. Sehr reife Aromatik in der Nase. Diese ungewohnten reifen Aromen mit Honig,  Zitrone und Orangenschale lassen mich an einen edelsüßen Wein denken, nicht an ganz junges Erstes Gewächs.
Auch im Mund setzt sich der Eindruck so fort. Er ist sehr konzentriert hat mehr Süße, schöne sehr lange Fruchtaromen, die mich vor allem an Orange oder eben etwas herber an Orangenschale denken lassen. Macht spaß, ist aber doch sehr mächtig! Aber auch hier die Säure wunderbar integriert.

Berg Rottland Riesling Qba trocken 2011
Sehr elegante, vielschichtige Nase. Zitrusnoten, Kräuter und mineralik. Aber doch nicht so explosiv wie die Vorgänger.
Schöner volumiger, konzentrieter Mund. viel Mineralik und hier spürbare Säure im Abgang, die etwas daneben steht und nicht so eingebunden ist. Auch der hohe Alkohol ist zu merken. Jetzt am 3. Tag wird er immer besser. Mir fehlt aber die Erfahrung um die Weine weiter einzuschätzen.