Fast 14 Jahre nach seiner Ernte überraschte uns dieser L’Argile von Philippe Gimel besonders positiv. Er zeigt noch überhaupt keine Schwäche oder besondere Altersnoten. Er war einfach nur geschmeidig harmonisch geworden bzw. geblieben. Und das bei noch genug jugendlicher kraft. Die dunklen Fruchtaromen gepaart mit der Würze und dezenten Lavendelnoten, wie man sie vom L’Argile kennt, waren absolut präsent. 2006 war der erste Jahrgang unter diesem Namen, vorher hies er „Oligocene“. Mit diesem Jahrgang 2006 wurden bei Sain Jean du Barroux auch die anderen neuen Cuvees geboren. La Source als Basiswein und La Pierre Noire als Topcuvee. Der L’Argile ist der „mittlere“ Wein.
Domaine De La Jaufrette – 2011 (!!) – Chateauneuf du Pape, 14,5% Vol. Rotwein, trocken, Naturkork Die Besonderheit hier gleich vorweg, diese Domaine bringt ihr Weine erst im gereiften Zustand auf dem Markt. So haben wir hier den eigentlich im Allgemeinen schon viel früher trinkbaren Jahrgang 2011 in der Verkostung. Hier zeigt auch die Farbe schon eine gewisse Reife. Am Rande schon aufgehellt mit orangen Reflexen. Inder Nase Erdbeerkompott, Liebstöckelaromen (viele sagen Maggikraut), Zedernholz, Tabak und etwas Leder. Alles Aromen für einen gut gereiften Chateauneuf du Pape. Im Mund setzten sich diese Aromen fort zusätzlich mit grenachetypischen Lakritznoten, etwas Säure und guter Länge. Er hat auch noch ein sehr kräftiges Tanningerüst. Dieser Wein scheint von der Reife her auf seinem Höhepunkt zu sein, was die oben genannten deutlichen Tertiäraromen zeigen. Das Tanningeüst verspricht mehr Alterungspotential, was aber die anderen Aromen in diesem Jahrgang 2011er nicht erfüllen werden können. Ein Wein für Liebhaber von gereiften Weinen. Der normale Genießer wird überfordert sein.
Domaine Clos de Garaud – Roubage 2016 – Appelation Ventoux Protegee, 15,5% Vol., Naturkork, schwere Flaschenausführung, Syrah, Mourvedre, trocken Sehr eindrucksvolle Nase geprägt von Barriqueholznoten und fruchtigen Beeren. Am Gaumen setzt sich sich dieser Eindruck wunderbar fort. Warmer angenehm harmonischer Eindruck, der Alkohol aber sehr gut integriert. Gute Länge mit präsenten aber weichen Tanninen. In diesem jungen Stadium dominieren noch die Holznoten, aber man spürt mit der Zeit im Glas – oder getrunken über mehrere Tage, dass der Wein noch ein langes Leben vor sich hat und sich noch weiter gut harmonisiert. Man kann ihn sehr schön solo trinken aber er begleitet natürlich auch gut ein kräftiges Essen.
Domaine La Mercadine – Var – Coteaux du Verdon IGP, 13,5% Vol., DIAM Rotwein, trocken
Leichter Beerenduft in der Nase später kommen dezente Aromen von Madel dazu, die an Amaretto erinnern, natürlich nicht süß. Im Mund wirkt er noch jung mit präsenter Säure, etwas Schärfe aber schon weichen Tanninen. Mit der Zeit wird er harmonischer. Guter unkomplizierter Begleiter zum Essen bei Fleischgerichten. Solo ist er etwas eindimensional, lässt sich aber über mehrere Tage genießen ohne Schwäche zu zeigen.